Von der Seifenkiste herab: [Adventskalender 22] Destiny Quest (Spielbuchreihe)
Kurz vor dem großen Knall und am vierten Advent möchte ich euch eine heftig unterschätzte Spielbuchreihe ans Herz legen: Destiny Quest.
Die ersten beiden Teile erschienen beim Mantikore Verlag sogar auf Deutsch, aber sehen wir sie uns mal genauer an.
Im ersten Teil, „Die Legion der Schatten„, sind wir Abenteurer*in ohne Erinnerung an die Vergangenheit und müssen uns der Legion der Schatten stellen. Die Erzählung entfaltet sich aber hier nicht wie in anderen Spielbüchern, sondern ihr befindet euch auf einer Karte (im Verlauf des Spiels mehreren) und könnt wählen wo ihr hinwollt und an welche Gefahren ihr euch heranwagen wollt. Neben gefährlichen Orten gibt es auch Städte und Dörfer sowie legendäre Gegner und Endgegner. Ihr habt also jederzeit die Kontrolle darüber, wie ihr das Abenteuer angehen wollt. Gefällt mir super, da so auch die Gefahr des -verdammt-ich-habe-die-Nummer-falsch-behalten-und-weiß-nicht-mehr-wie-ich-weiterspielen-soll minimiert ist. So sieht eine solche Karte aus:
Auch Teil 2, „Im Feuer der Dämonen„, gibt es in deutscher Sprache. Das Spielprinzip ist identisch mit Teil 1, von der Story her müsst ihr den alptraumhaften Bildern eurer Visionen entkommen und unterwegs das eine oder andere Monster plätten und sogar einige Rätsel lösen. Das finde ich ja immer etwas schwer in Spielbüchern, da es oft möglich ist, überhaupt nicht mehr weiterzukommen – aber hier ist es echt gut gelöst.
Aber auch jenseits der deutschen Ausgaben geht es weiter mit „The Eye of Winter’s Fury„. Hier geraten wir nach einem längeren Prolog in ein wirklich klassisches Spielbuch und die Karten sind jetzt sogar farbig. Hui. Und es gibt satte 780 zu spielende Abschnitte. Was ist hier zu tun? Easy: Wir müssen als schwächlicher Prinz Arran den Thron von Valeron behaupten. Piece of cake.
Uh! Teil 4, „The Raiders of Dune Sea“ hat für mich bisher das klar stärkste Cover der Reihe. Spürt ihr auch die sanften Assassins Creed-Vibes? Und auch hier haben wir wieder schicke Farbkarten – und zwar deren zwei. Mit 842 Abschnitten wird Teil 3 wieder getoppt. Die Story ist wieder ähnlich. Wir sind ein Waisenkind, das eine eigenartige Begabung für Magie hat und auf der Flucht vor der Kirche in das Land Kitesh getrieben worden – wo es uns irgendwie schnell in die Unterwelt verschlagen hat. Warum können wir nicht ein einziges Mal ehrbare Handwerker*innen spielen?
Es gibt wieder Stress an der Zerbrochenen Küste, und „The Wrath of Ragnarok“ hört sich schonmal episch an. Überraschung. Ist es auch. Hier werden alle Regler auf 11 gedreht und wir haben alle Hände voll, das Land vor den eindringenden Horden zu beschützen. AAAABER es gibt nur 641 Abschnitte. Seid jedoch unbesorgt. Das Teil spielt ihr auch nicht an einem Tag durch – oder an zweien…
Es ist noch ein dritter Teil – und Abschluss – dieser Trilogie geplant; „The Edge of Time„. Ich freue mich wirklich sehr darauf und halte euch auf dem Laufenden.
Ein eigenständiges Werk, das zu keiner Reihe gehört und das auch nicht auf Basis von Landkarten bespielt wird, ist „Tides of Terror“ – nun ja, es heißt ja auch Destiny Quest RAIDERS. Witzig. Hier spielen wir keinen einzelnen Charakter, sondern starten unsere Missionen mit Zweier-Teams, die sich den Gefahren stellen. Was soll ich sagen? Johan Rodere ist einfach mein Lieblingscharakter – nicht, weil seine Fähigkeiten so überragend wären, sondern weil er so schön schnöselig aussieht.