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  • Irgendwas mit Dungeons: Ducks & Dungeons #3 – Die Zeitdiebe
    Die Geschichte in einem Satz: Die Panzerknacker haben Daniel Düsentriebs Stoppuhr gestohlen, können nun die Zeit anhalten und dringen in den Geldspeicher ein. Die Zeitdiebe erschien in Deutschland zuerst in der Micky Maus 3/1991. Die Story und Zeichnungen stammen von Don Rosa. Die Geschichte liegt mir in der Don Rosa Library Nr. 3 vor und wurde von Jano Rohleder übersetzt, in früheren Ausgaben von Peter Daibenzeiher. Gelesen am 26.10.2024. CLIK! Die Panzerknacker tauchen im Geldspeicher auf. CL

Irgendwas mit Dungeons: Ducks & Dungeons #3 – Die Zeitdiebe

23. Dezember 2024 um 13:47

Die Geschichte in einem Satz: Die Panzerknacker haben Daniel Düsentriebs Stoppuhr gestohlen, können nun die Zeit anhalten und dringen in den Geldspeicher ein.

Die Zeitdiebe erschien in Deutschland zuerst in der Micky Maus 3/1991. Die Story und Zeichnungen stammen von Don Rosa. Die Geschichte liegt mir in der Don Rosa Library Nr. 3 vor und wurde von Jano Rohleder übersetzt, in früheren Ausgaben von Peter Daibenzeiher. Gelesen am 26.10.2024.

CLIK! Die Panzerknacker tauchen im Geldspeicher auf. CLIK! Ein Stapel Geldscheine verschwindet, genauso wie die Panzerknacker. Donald ist entsetzt, alarmiert Onkel Dagobert und dieser – CLIK! – beobachtet dasselbe! Schockschwerenot, was geht hier vor?! Daniel Düsentrieb erreicht atemlos den Geldspeicher und berichtet von seiner neusten Erfindung: eine Stoppuhr, die dem Benutzer erlaubt, die Zeit anzuhalten. Tragischerweise haben die Panzerknacker die Uhr gestohlen und nutzen sie nun, um Dagobert auszurauben. Die Stoppuhr funktioniert folgendermaßen: Zwar wird die Zeit angehalten, doch alle Objekte, Personen, Pflanzen – ja schlichtweg alles – ist hart wie Granit und festgefroren. Allerdings nicht im Radius von zehn Metern um die Uhr herum und so gelingt es den Panzerknackern auch das Geld zu stehlen. Um die Panzerknacker aufzuhalten haben Tick, Trick und Track eine fabelhafte Idee: Sie verstecken sich in der Nähe eines Geldscheinstapels und lassen sich mitstoppen. Jetzt gilt es nur noch, die Panzerknacker aufzuhalten und eine wilde Jagd durch ein zeitgefrorenes Entenhausen entbrennt. Schließlich gelingt es Donald mit einem Trick herauszufinden, wo der Unterschlupf der Panzerknacker ist  – „In der alten Stinktierölfabrik!“ – und die Ducks können die Gangster zur Strecke bringen.

Meine erste Don Rosa Geschichte in dieser Artikelreihe. Seine Geschichten waren es, die mich nach langer Zeit wieder zu den Ducks zurückbrachten und zu meiner Freude sind es noch immer vorzügliche Comics. Genauso wie bei Carl Barks war es nicht der erste Rosa-Comic den ich in jüngster Vergangenheit gelesen habe (das war Der Sohn der Sonne), aber es ist eine besonders unterhaltsame Geschichte mit fabelhaften Ideen und Humor. Die Grundidee, so beschreibt Rosa im Anhang Hinter den Kulissen von ‚Die Zeitdiebe‘, ist vielleicht einer seiner „ältesten Plotideen“ und nachdem er die Geschichte fertiggestellt hatte, fand er heraus, dass „die Idee auch die Grundlage des Romans Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest des berühmten Krimiautoren John D. MacDonald war“ (Rosa 2022: 33). MacDonald (noch ein Donald – was für ein eigentümlicher Zufall!) kennen die meisten vermutlich durch seinen verfilmten Roman Ein Köder für die Bestie bzw. Kap der Angst, aber darüber hinaus hat er zahlreiche Kurzgeschichten und Romane in den verschiedensten Genres veröffentlicht. Rosa findet, dass MacDonald die Umsetzung der Idee besser gelungen sei, aber da mir die Geschichte nicht bekannt ist, kann ich das nur so stehen lassen, muss jedoch hinzufügen, dass mir Die Zeitdiebe ausgesprochen gut gefallen hat.

Die Idee des Zeitstopps ist großartig. Die Ducks werden mit einem scheinbar unlösbaren Problem konfrontiert: Wie soll man jemanden aufhalten, wenn er die Zeit anhalten kann? Doch allmächtig ist die Zeituhr nicht, der Trick über den Radius lädt zum Experimentieren ein und es gibt viele überraschende Szenen während der Verfolgungsjagd. Da wäre der Schmetterling gegen den Donald schmettert (ein Gag, der im Deutschen sogar noch etwas funktioniert), der felsenfeste See, der aufgewirbelte granitharte Müll, die Tauben, die zu einer Treppe umfunktioniert werden und der messerscharfe Rasen – Fabelhaft! Auch die Detailverliebtheit in den einzelnen Panels sollte nicht unerwähnt bleiben. Das beginnt schon mit dem ersten Panel und dem Blick in den Geldspeicher: Zahllose Geldscheine und Münzberge sind auszumachen. Rosas Zeichnungen erkennt man schnell, haben sie doch einen deutlich höheren Detailgrad als viele andere Zeichungen des Duck-Universums. So findet man im Comic auch die kleine Micky Maus auf der Stoppuhr, Helferlein der gemeinsam mit Dagobert und Düsentreib die Tür blockiert (oder vorher schon in Dagoberts Fuß reinrennt), einen Fisch, der gleich eine Libelle schnappt oder auch der Panzerknacker, der einem der zeitgefrorenen Zuschauer die Augen zuhält, weil er an ihm hochklettert. Alles kleine visuelle Gags oder Detailverliebtheiten, die mich schon früher in den Bann von Rosas Werk zogen.

Es ist bewundernswert, wie Rosa große und kleine Gags in die Geschichte einbaut. Alles wirkt gewachsen, nicht gezwungen. Wenn auf der letzten Seite die Murmeln herumkullern, so kullern sie aus der „vierten Wand“ und über untenstehende Panels. Solche Details belohnen die Aufmerksamen und sind immer wieder in seinen Comics zu finden.
Die Panzerknacker haben zudem sichtlich Spaß an ihrer neuen Macht und scheinen einen unerschöpflichen Vorrat an Visitenkarten zu haben. Gleichzeitig haben sie nicht völlig die Funktion der Stoppuhr verstanden, so versuchen sie in einer Menschenmenge unterzutauchen (und müssen über sie hinweglaufen), laufen um den See herum (anstatt über ihn zu rennen) oder verfangen sich im hochgewirbelten Müll: „Passt auf die Bonbonpapiere auf, die sind messerscharf!“ Schließlich erklimmen sie die Taubentreppe – ein wahrer Höhepunkt in dieser Geschichte: „Mein Bewährungshelfer glaubt mir das nie im Leben!“

Und noch ein gutes Zitat: „Ich lass dem guten Bertel ein paar von unseren Visitenkarten da!“

Rollenspielerisches

Die Stoppuhr ist ein fabelhaftes Artefakt. Sie hat klare Grenzen, doch zunächst scheint ihre Macht unüberwindbar zu sein. Dagobert und Düsentrieb versuchen es zunächst durch Blockade, dann schlägt Düsentrieb vor einfach die Tür zu schließen doch dann erkennen Tick, Trick und Track schnell die Schwäche der Uhr und nutzen sie zu ihrem Vorteil. Dieser spielerische Umgang mit einem Problem, das Herumprobieren sollte Teil einer jeden Herausforderung im Rollenspiel sein. Wenn wir bei Dungeon Crawl Classics mit einer Herausforderung konfrontiert werden, dann versuchen wir als Gruppe das Problem zu lösen und es gibt selten die eine Lösung für ein Problem. Vielmehr wird ein Problem geschaffen und keine Lösung: Der Schatz steht inmitten eines Beckens voller Killerfische – Wie ihr da rankommt ist nun eure Aufgabe.
Natürlich müsste die Stoppuhr fürs Rollenspiel noch etwas angepasst werden. Wann immer sie zum Einsatz käme, müsste ein W6 gewürfelt werden: Bei einer 6 zerbricht die Uhr. Beim nächsten Mal zerbricht die Uhr bei 5 & 6, dann bei 4, 5 & 6 usw. Bis die Uhr nur noch bei einer gewürfelten 1 funktioniert.

Wie bereits erwähnt, lädt die Zeitgefrorenheit zum Herumexperimentieren ein. Vögel, die zu einer Treppe werden und problemlos zu überquerende Seen sind alles Vorteile, aber es gibt auch Probleme: das messerscharfe Gras, das scharfe Papier und Leute, die im Weg stehen. Der Effekt der Stoppuhr ist also nicht nur nützlich, sondern führt auch zu Nachteilen. Wer die Stoppuhr in seiner Runde einsetzen möchte, sollte sich aber noch ein paar zusätzliche Szenen überlegen. Was tun Leute gerade, kurz bevor die Zeit eingehalten wird? Könnten hier gute Vor- Und Nachteile entstehen? Wie verhält sich beispielsweise ein zeitgestoppter Zauber? Könnte man eine Nebelwoke erklimmen oder auf einem Feuer nach oben klettern?

Der Comic beginnt mit einem unerklärlichen Phänomen und fesselt sofort. Man kann es nicht oft genug sagen: Eine Rollenspielrunde sollte sich die guten Abenteuer und Situationen nicht aufsparen. Startet schneller ins Unerklärliche, beginnt mit einem epischen Auftakt oder einem fantastischen Rätsel. Der Raub eines Bargeldstapels in einem verschlossenen Raum ist unerklärlich und weckt sofort den Forschungsdran: Wie soll das nur funktionieren?! Gibt es Geheimtüren? Was tun wir, wenn es noch einmal passiert? Dieses Gefühl möchte ich auch zu Beginn eines Rollenspielabenteuers haben. Dabei muss zum Beginn eines Spielabends nicht sofort ein Kampf losbrechen, das funktioniert im Film oder Roman besser, aber ein Mysterium muss präsentiert werden. Und je besser das Mysterium ist, umso engagierte ist die Gruppe im nachfolgenden Abenteuer.

 

Rollenspielerische Randnotizen

  • Don Rosa nimmt die Geschichte ernst und ist trotzdem komisch und unterhaltsam. Davon kann man für seine heimische Spielrunde viel lernen. Verliert nicht euren Spaß und Humor beim Spiel.
  • Der Geldspeicher könnte auch eine Burg oder der Turm einer Zauberin sein. Aber zu Angriffen auf den Geldspeicher kommen wir später noch …
  • Stinktieröl könnte eine schöne Ingredienz für Alchemisten sein oder vielleicht es auch sehr praktisch, um Spürhunde in die Irre zu führen.
  • Murmeln werden viel zu selten gegen Feinde eingesetzt! Mein nächster Charakter wird jetzt immer einen Beutel Murmeln dabei haben (kann man auch als Schleuderkugeln verwenden!).

  • Rosa, Don (2022): Die Zeitdiebe, in Die Don-Rosa-Library, Band 3: „Unter Haien“ (2. Auflg.), Berlin.
  • Rosa, Don (2022): Hinter den Kulissen von „Die Zeitdiebe“, in Die Don-Rosa-Library, Band 3: „Unter Haien“ (2. Auflg.), Berlin.
  • Duckipedia über Die Zeitdiebe.

Der Beitrag Ducks & Dungeons #3 – Die Zeitdiebe erschien zuerst auf Irgendwas mit Dungeons.

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  • Irgendwas mit Dungeons: Ducks & Dungeons #2 – Das Trickreiche Zweite Ich
    Die Geschichte in einem Satz: Onkel Dagobert bekommt Besuch von einem weiteren Dagobert aus einer anderen Dimension und tauscht mit ihm den Platz. Das Trickreiche Zweite Ich erschien im Lustigen Taschenbuch 221. Die Story stammt von Rudy Salvagnini und die Zeichnungen von Giorgio Cavazzano. Gelesen am 27.11.2024. Onkel Dagorbert bekommt Besuch von sich selbst. Der andere Dagobert stammt aus einer Paralleldimension und überredet das Original in seine Dimension zu reisen. Da Dagobert keinerlei Her

Irgendwas mit Dungeons: Ducks & Dungeons #2 – Das Trickreiche Zweite Ich

09. Dezember 2024 um 08:00

Die Geschichte in einem Satz: Onkel Dagobert bekommt Besuch von einem weiteren Dagobert aus einer anderen Dimension und tauscht mit ihm den Platz.

Das Trickreiche Zweite Ich erschien im Lustigen Taschenbuch 221. Die Story stammt von Rudy Salvagnini und die Zeichnungen von Giorgio Cavazzano. Gelesen am 27.11.2024.

Onkel Dagorbert bekommt Besuch von sich selbst. Der andere Dagobert stammt aus einer Paralleldimension und überredet das Original in seine Dimension zu reisen. Da Dagobert keinerlei Herausforderungen mehr in seinem Geschäftsleben sieht, willigt er ein. Doch nach dem Tausch entpuppt sich der andere Dagobert als pleite und es gibt allerlei Probleme, die Dagobert lösen muss. Will er zurückzukehren, braucht er 1 Millionen Taler, um einen neuen Dimensions-Transformator zu kaufen. Zum Glück funktioniert sein Geschäftssinn noch immer hervorragend und so löst er seine finanziellen Probleme und nebenher auch die zwischenmenschlichen (zwischenentlichen?) mit Gitta, Donald sowie Tick, Trick und Track.

Die Geschichte ist gradeheraus auf 33 Seiten erzählt. Ein gelangweilter Dagobert, die Chance auf Schätze in einer Paralleldimension (ein viel zu verlockendes Angebot) und natürlich die Umkehrung der Figuren in der anderen Dimension: Der andere Dagobert besitzt nur Schulden, ist mit Gitta verheiratet, die Großneffen haben keine Lust in die Schule zu gehen und sogar bei Donald hat Dagobert Schulden. Eine bekannte Form des Spiegeluniversums, wie wir es auch aus Star Trek kennen, wo jeder einen bösen Bart trägt und sich gegensätzlich verhält. Bemerkenswert ist vor allem die Beiläufigkeit mit der erklärt wird, wie Dimensionen gewechselt werden können, nämlich mit einem Dimensionstransformator. Dieser wurde (zu meiner Überraschung) nicht von Daniel Düsentrieb erfunden, sondern kann problemlos bei der Elektronics GmbH bestellt werden, Kostenpunkt: 1 Millionen Taler. Weder wird seine Erfindung noch seine Funktionsweise vorgestellt. Der Transformator ist einfach der MacGuffin, der die Handlung in Gang setzt.

Rollenspielerisches

Dagobert hat ein konkretes Ziel, das viel banaler ist, als ein magisches Artefakt, eine seltsame Apparatur oder ein Zauberspruch, hinter dem SC oft herjagen: Er braucht 1 Millionen Taler, um in seine Dimension zurückzukehren. Der Dimensionstransformator scheint in dieser Dimension nichts ungewöhnliches zu sein, doch 1 Millionen Taler aufzutreiben ist gar nicht so leicht, wenn die Duckschen Werke vor dem bankrott stehen. Ich musste an Electric Bastionland denken, bei dem die Gruppe stets mit Schulden in Höhe von 10.000 Pfund startet. Eine hervorragende Motivation, um auf Schatzssuche zu gehen (und was Dagobert in dieser Geschichte ebenfalls macht) und dazu als Motivation recht selten anzutreffen.

Die Spiegeldimension ist natürlich ein beliebtes, vielleicht schon zu klischeebesetztes Thema, aber dennoch … Die SC begegnen ihren Parallel-Ichs. Abgekämpft, vielleicht schwer verwundet und am Ende ihrer Kräfte. Sie bitten die SC ihren Platz in der anderen Dimension einzunehmen, um den Rest der Quest fortzusetzen. Gehen die SC darauf ein? Was passiert, wenn die Spiegel-SC auf taube Ohren stoßen? Wird ihre Welt vernichtet werden? Dabei müssen die anderen SC die echten SC nicht einmal über Ohr hauen wollen. Die Situation ist ohne doppelten Boden interessant genug und verschafft der Gruppe einen guten Start in ein Abenteuer.

Rollenspielerische Randnotizen

  • Drachenschlund und Pass der Verdammten sind gute Ortsnamen.
  • Düsentriebs Geldeintreiber-Roboter ist ein gutes Monster.
  • Gitta steigert nach und nach ihre Fertigkeit Kochen.
  • Wie die Zwerge in Dungeon Crawl Classics kann Dagobert Gold bzw. lukrative Aktieninvestments erschnüffeln.

Tragischerweise wird in den LTB nicht erwähnt, wer die Geschichten geschrieben und gezeichnet hat, aber dank der exzellenten Duckipedia kann ich das hier nachtragen.

Der Beitrag Ducks & Dungeons #2 – Das Trickreiche Zweite Ich erschien zuerst auf Irgendwas mit Dungeons.

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